Steven Wilson und Kollegen remixen Neo-Prog-Legende Twelfth Night

Gerade erst hat Steven Wilson erneut sein feines Händchen für Remix-Versionen bekannter Prog-Rock-Alben mit der Neuauflage des Gentle-Giant-Klassikers “Free Hand” bewiesen, da hat der Soundtüftler bereits ein neues Projekt in der Pipeline. Diesmal soll einer fast vergessenen Neo-Prog-Legende ein Denkmal gesetzt werden.

Twelfth Night standen Anfang der 1980er kurz vor dem großen Durchbruch, nachdem die einstige Instrumental-Band mit Geoff Mann einen charismatischen Sänger verpflichtet hatte. Der machte aus jedem Konzert – zum Beispiel im Londoner Marquee Club – ein Erlebnis für das Publikum, und so waren Twelfth Night plötzlich ein hochgehandelter Geheimtipp in der britischen Musikszene.

Twelfth-Night-Sänger Geoff Mann verstarb bereits 1993

Doch es kam alles anders: Mann verließ die Band nach dem ersten – und besten – Studioalbum “Fact And Fiction” (1983), wurde später Priester und starb 1993 im Alter von 36 Jahren an Krebs. Karriere machten stattdessen andere Gruppen der Neo-Prog-Szene. Heute kennt man vor allem Marillion. Aber auch IQ, Pallas und Pendragon sind weiter aktiv und haben eine treue Fangemeinde.

Wenn man diese Neo-Prog-Bands aber danach befragt, welche für sie persönlich die beste der Bewegung war, wird fast immer der Name Twelfth Night genannt. Mit ihrem ungewöhnlichen Stil, der nicht nur vom Prog Rock der Siebziger, sondern auch massiv von New Wave beeinflusst war, hatten sie eine künstlerische Ausnahmestellung. Bereits auf dem ersten Demo-Werk “Smiling At Grief”, das 1982 nur auf Kassette veröffentlicht wurde, deutete sich das große Talent an.

Viele bekannte Prog-Rock-Musiker wirken bei Neuauflage mit

Nachdem 2009 bei Festival Music davon bereits eine sogenannte “Definitive Edition” auf CD veröffentlicht wurde, möchte Schlagzeuger Brian Devoil, der das Twelfth-Night-Erbe über all die Jahre verwaltet hat und sich zwischendurch immer wieder mit seinen ehemaligen Kumpels zu Gedenk-Konzerten trifft, jetzt noch einen draufsetzen. Neben Steven Wilson hat er auch dessen No-Man-Kollegen Tim Bowness sowie die Progressive-Rock-Größen Pete Jones, Simon Godfrey, Brian Hulse, Rob Reed, Lee Abraham, Stu Nicholson, Karl Groom, Dean Baker, Mark Spencer und Andy Tillison eingeladen, an der Neuauflage mitzuwirken.

Es soll drei Versionen von “Smiling At Grief” geben. Zunächst im März/April 2022 eine Vinyl-Ausgabe, die neue Versionen der neun Tracks des Original-Albums enthält. Danach folgen eine Doppel-CD sowie eine Download-Version, auf der zusätzliche alternative Remixe enthalten sind.

Hier die Tracklist der geplanten Neuauflage von “Smiling At Grief”:

1. East Of Eden (Steven Wilson)
2. This City (Peter Jones)
3. The Honeymoon Is Over (Karl Groom)
4. Creepshow (Simon Godfrey)
5. Puppets (intro) (Mark Spencer)
6. Puppets (Rob Reed & Lee Abraham & Stuart Nicholson)
7. Three Dancers (Steven Wilson)
8. Makes No Sense (new recording by Tim Bowness & Brian Hulse)
9. Fur Helene Part II (Dean Baker)

Twelfth Night im Internet:
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Oliver
Oliver

Ich wurde 1971 geboren – dem Jahr von #4 von Led Zeppelin, Blue von Joni Mitchell, Meddle von Pink Floyd und Master Of Reality von Black Sabbath. Und so unterschiedlich die Stile dieser klassischen Alben sind, so unterschiedlich ist auch mein Musikgeschmack. Hier gibt es mehr Infos über mich

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