Diese Webseite widmet sich bekanntlich Progressive Rock und Metal – also den eher komplexen Seiten moderner Musik. Aber auch einfachere Darstellungsformen begeistern mich. Wie das klassische 12-Takt-Bluesschema, das bereits in unzähligen Herzschmerz-Songs breit ausgewälzt wurde. Von seiner Faszination hat das Genre über all die Jahrzehnte dennoch nichts eingebüßt.
Ganz im Gegenteil: Blues Rock, ohne Schnickschnack oder künstliche Effekte, dafür mit umso mehr Gefühl und Leidenschaft gespielt, ist weltweit gerade richtig angesagt. In Europa haben Bands wie die belgischen Black Mirrors oder The Vintage Caravan aus Island den Retro-Trend frühzeitig erkannt und feiern nun große Erfolge.
Black Soul Rainbow: ehrliche, handgemachte Musik
Auch ein Duo aus Übersee möchte jetzt mit ehrlicher, handgemachter Musik für Furore sorgen – Black Soul Rainbow. Schon der Name des Projekts deutet darauf hin, dass musikalisch wie textlich sämtliche Lebenslagen ausgelotet werden, auch die schlechten – eben das, was den wahren Blues ausmacht.
Es ist durchaus möglich, dass man die Kanadierin Di Studenberg (Gesang) und den gebürtigen Australier D.M. Thompson (Gitarre/Gesang) in den nächsten Wochen und Monaten in irgendeinem Winkel von Europa auf der Bühne sieht. Die beiden sind zurzeit in Bulgarien unterwegs und treten dort bei Festivals sowie in Clubs und Bars auf.
Ziel ist vor allem, live zu spielen
“Unser Leben ist, live zu spielen”, erklärt die Sängerin die Beweggründe, warum sie und ihr Kompagnon in einer für Künstler äußerst schwierigen Phase den Sprung über den großen Teich gewagt haben. “Wir kratzen alle Ecken der Erde nach den Überresten von Live-Musik ab, die wir finden können”, kommentiert Di Studenberg mit einem Augenzwinkern die derzeitige Lage – und bleibt dennoch optimistisch für die nähere Zukunft, auch in ihrer neuesten Inkarnation Black Soul Rainbow.
Studenberg und Thompson trafen vor einigen Jahren zufällig aufeinander, als der damals hauptsächlich als Produzent aktive Australier die Kanadierin in einem Cafe vor sich hin singen hörte. Sofort fragte er, ob sie profesionelle Sängerin sei. Aus der Zufallsbegegnung wurde eine gemeinsame musikalische Karriere, nachdem die beiden zusammen erste Songs aufgenommen hatten und merkten, dass die Chemie zwischen ihnen stimmte.
Einflüsse reichen von Lenny Kravitz bis Howlin Wolf
Black Soul Rainbow sei ein weiteres Herzensprojekt von ihr und Thompson, sagt Di Studenberg. Im vergangenen Jahr, während einiger Shows mit ihren anderen Gruppen in Los Angeles, kam die Idee auf, sich auch ein Ventil für ihre gemeinsame Blues-Rock-Leidenschaft zu suchen. Herausgekommen ist die neue Band, in der so unterschiedliche Einflüsse wie Lenny Kravitz, Jimi Hendrix, Dan Reed Network oder auch Blues-Legenden wie Howlin Wolf auf feinfühlige Weise zu etwas völlig Eigenständigem verarbeitet werden.
Auch während ihres Europa-Aufenhalts komponieren die beiden und nehmen Songs für das erste BSR-Album “What We Leave Behind” auf. Auch die erste Single-Auskopplung hat bereits einen Namen: “Dirty” soll noch Ende 2021 erscheinen. Außerdem ist ein Video geplant.